Petra Vankerkom

Wer bin ich?

…vielleicht auch wer bin ich heute und warum?

Ich bin Petra, kurz vor der sogenannten Lebensmitte (also 49 Jahre jung). Aufgewachsen in der Eifel in einem Dreimädelhaus mit meiner Mama und meinen beiden großen Schwestern. Noch heute liebe ich Pommes, was auf meine Kindheit im Hotel und Restaurant meiner Eltern zurückzuführen ist – die ersten zehn Lebensjahre war dort mein kleines Glück im Alltag.

Behütet von der Familie rief irgendwann die große weite Welt. Seit 2002 bin ich Architektin. Nach fünf inspirierenden Arbeitsjahren in den Niederlanden bin ich seit 16 Jahren Teil des Teams von coeba Architekten in Luxemburg. Seit einigen Jahren trage ich in der Geschäftsführung Entscheidungen mit und betreue den Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Nach Abschluss meines Masters in Nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit im März 2023 bringe ich verstärkt die Thematik der Sozialen Nachhaltigkeit im Unternehmen voran, die für mich eine Herzensangelegenheit ist.

Und: Was macht mich noch aus? Sicherlich mein Weg bis hierher.

Der Weg bis hierher.

Der Blick für das Unscheinbare. Bereits vor meiner ersten Reise nach Nepal begleitet mich die Fotografie und halte ich kleine Momente des Alltags fest – scheinbar mit einem besonderen Blick. Letzterer wird in den Fotografien meiner ersten Nepalreise 2014 entdeckt, was zu meiner ersten Ausstellung im April 2015 führt. Die Vernissage ist ein Schlüsselmoment, da mein künstlerischer Ausdruck in Momentaufnahmen und Kurztexten erstmals öffentlich wird und ich erfahre, wie sehr Menschen davon berührt werden. Es ist die Geburtsstunde vom kleinen glück im alltag, von dem ich seither in Ausstellungen, Vorträgen und Veröffentlichungen erzähle.
Es liegt mir am Herzen zu zeigen, dass in jedem noch so unscheinbaren Moment eine große Kraft liegen kann, die uns trägt, inspiriert und verbindet.

 

Selbst die Veränderung sein. Das Erdbeben in Nepal ereignet sich nur zwei Tage nach meiner ersten Vernissage im April 2015. Ab diesem Tag erlebe ich, dass wir selbst es sind, die positiven Einfluss auf das uns Begegnende nehmen können. Es gilt, die sich uns manchmal leise zeigenden Zeichen wahrzunehmen und danach zu handeln. Aus dieser Erkenntnis entsteht die Gründung des eingetragenen Vereins lächeln am himalaya e.V. – a smile for nepal, kommt es zu zwei Begegnungen mit dem Dalai Lama und acht Jahren Engagement, in denen a smile for nepal stetig wächst.

 

Der Berufung folgen. Ich bin davon überzeugt: Würden all jene Talente, die in jedem von uns schlummern, entdeckt und zum Wohle der Gemeinschaft entfaltet – die Welt wäre reicher, friedlicher und verbundener. Mein Talent zu kennen und ausleben zu können erfüllt und beglückt mich! – 2019 spüre ich, dass so viel mehr Potential in a smile for nepal liegt, könnte ich diesem mehr Raum geben. Ich entschließe mich zum nebenberuflichen Masterstudium der Nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit, das ich Anfang 2023 erfolgreich abschließe. Für mich ist damit eine Basis gelegt für mein zukünftig professionalisiertes Engagement.

 

„Wo deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich überschneiden, da liegt deine Berufung.“
Aristoteles

Haltung und Werte.

„Werte sind Zielvorstellungen, die unser praktisches Handeln beeinflussen. Sie sind für das Zusammenleben von Menschen von großer Bedeutung.“
Siegfried Schiele

Unsere Zielvorstellung ist es Teil einer besseren, gerechteren und friedlicheren Welt zu sein. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Einzelne dazu einen Beitrag leisten kann – wenn nicht gar als Teil der privilegierten Welt in der Verantwortung ist, sein Bestmögliches für die Erreichung dieser Ziele einzusetzen.

Ein Engagement zeigt sich nicht erst in Formen praktischen Handelns, sondern bereits in der Haltung: Wie wir Dinge erfahren, was wir denken, erleben oder auch fühlen, prägt maßgeblich unsere Handlungen. Denken - Fühlen - Erleben - Handeln - sind idealerweise zum Wohle aller ausgerichtet.

a smile for nepal begann als Kunstprojekt und ist es bis heute. Das Projekt ist aus der Idee geboren, in Fotografien und Kurztexten Momentaufnahmen aus Nepal zu erzählen. Einzutauchen in eine völlig andere Welt. Die oft so einfachen und gleichzeitig berührenden Szenen ermöglichen neue Erfahrungen für das eigene Fühlen, Denken und Erleben. Sie regen dazu an die Wahrnehmung und Ausrichtung, den Horizont zu erweitern. Die Geschichten vom kleinen glück im alltag Nepals sollen eine Inspiration dafür sein, wie viel positive Veränderung möglich ist.


„Die Zukunft beginnt damit, dass wir anfangen, einander eine neue Art von Geschichten zu erzählen. Gute Geschichten, die uns weiterbringen, allein weil sie uns zuversichtlich stimmen und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen.“
Melanie Wolfers


Wir möchten auch zukünftig Geschichten erzählen, die das Vertrauen in die eigene positive Kraft stärken. Die dazu ermutigen sie zur Entfaltung zu bringen und so ganz konkret zu mehr Zuversicht, Verbundenheit, Wachstum und Frieden in unserer einen Welt beitzuragen.


Unser praktisches Handeln zeigt sich in der Umsetzung nachhaltiger Projekte, basierend auf dem Leitbild der Nachhaltigkeit, wie es die UN formuliert.

Jede unserer Handlungen berücksichtigt gleichwertig und umfänglich die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.
Nachhaltig meint hier eine Langzeitwirkung, bei der das Eintreten für Gerechtigkeit zwischen den aktuell lebenden Generationen (intragenerationell) ebenso wichtig ist wie das Bewusstsein dafür, welche Auswirkungen unser heutiges Handeln auf zukünftige Generationen hat (intergenerationell).

In den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) der UN kommt die Zielsetzung nachhaltiger Projekte deutlich zum Ausdruck. Unsere Projekte in Nepal sind an diesen Leitlinien ausgerichtet.


Abb. 1: Übersicht der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, formuliert von den Vereinten Nationen (UN)

Abb. 2: Alle Aspekte, die im Rahmen der Projekte von a smile for nepal Berücksichtigung finden sollen (© Petra Vankerkom)

Vita.

2019-23

Studium der Nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit M.A.

2007- heute

coeba Architekten Luxemburg

2002-2007

De Zwarte Hond Architekten Niederlande

1996-2002

Studium der Architektur an der FH Trier

1993-95

Ausbildung zur Bauzeichnerin in Daun I Eifel

1995-96

Arbeit als Bauzeichnerin in Daun I Eifel

1993

Abitur in Daun I Eifel

1974

geboren in Daun I Eifel

Ausstellungen.

2020 - November

'Ein Appell an die Menschlichkeit' – Brücke Gartenfeld Trier

2019 - November

Joachim Szymczak - Benefizausstellung– Galerie Augarde Daun

2018 - November

'glücks[finder]momente' – Café Zeitsprung Trier

2017 - Juni

'vom kleinen glück der lebensträume' - Palais Walderdorff Trier

2017 - Mai

'vom kleinen glück der lebensträume' – Bühne Trier

2017 - Februar

'vom kleinen glück der lebensträume' – Galerie Augarde Daun

2015 - Oktober

'von der rückkehr des lächelns' - BTS Daun

2015 - April

'vom kleinen glück im alltag' - BTS Daun

Stationen.

2023 - März

Sechste Projektreise - Trekking Mustang

2022 - April

Fünfte Projektreise - langersehntes Wiedersehen

2019 - April

Vierte Projektreise - 'punkt für punkt - Fügungen'

2017 - Dezember

Dritte Projektreise - 'glücks[finder]momente'

2017 - September

Zweite Begegnung mit dem Dalai Lama

2016 - Oktober

Zweite Projektreise - 'vom kleinen glück der lebensträume'

2015 - August

Erste Projektreise - nach dem Erdbeben

2015 - Juli

Erste Begegnung mit dem Dalai Lama

2015 - Juni

Vereinsgründung "lächeln am himalaya e.V."

2014 - März

Erste Nepalreise. Trekking Cho La Pass (5500m)

Partner:innen.

Ohne vertrauenswürdige Partner:innen vor Ort wäre das Wirken von a smile for nepal nicht vorstellbar. Sie sind die Macher vor Ort, ich selbst sehe mich eher als Impulsgeberin und Vernetzerin, mit dem Talent zur richtigen Intuition für oder gegen eine Kooperation.

„Die Begegnungen mit meinen heutigen Partner*innen sind mir "zu-gefallen", sind eine Folge bemerkenswerter Fügungen. Wir scheinen einer gewissen Bestimmung zu unterliegen, denn seit fast neun Jahren treffen immer wieder die richtigen Menschen im richtigen Moment aufeinander - und bringen Projekte und Glücksmomente auf den Weg.“


Die HSYWE - Himalayan Society for Youth and Women Empowerment- mit Sitz in Kathmandu ist unser Hauptprojektpartner vor Ort. Sie setzt sich ein für die Bewahrung des reichen kulturellen Erbes und der einzigartigen Identität der Himalaya-Kulturen. Ebenso für die Förderung und Finanzierung von Bildung in allen Altersstufen und somit der persönlichen und gemeinschaftlichen Entwicklung.

Unser Weg beginnt 2015 an der Srongtsen School, mit dem Wiederaufbau nach dem Erdbeben und einem neuen Spielplatz. Heute bringen wir Bildungsprogramme und -patenschaften, diverse Workshops und Aktionen, sowie gemeinsame nachhaltige Projekte auf den Weg.


Als Direktorin der HSYWE lerne ich 2015 Doma kennen. Nie werde ich ihre ersten Worte an mich vergessen: "Hello, my dear karmic friend."
Sie ist meine große Inspiratorin und mein Vorbild, auch wenn sie das nicht gerne hört. Wenn sie ihre Erfahrungen teilt, kann ich stundenlang zuhören. Im Vorwort meines Benefizbuchs zitiert sie:
"Glück ist nicht etwas Vorgefertigtes. Es entsteht aus unseren eigenen Handlungen."

Heute bringt sie gemeinsam mit ihrem jungen und professionellem Team jene Projekte zur Umsetzung, die wir gemeinsam entwickeln und finanziell unterstützen, wo es uns möglich ist.

Wie ich Tsering kennengelernt habe ist eine Geschichte für sich. Eines ist sicher: Es ist Karma. Oder "serendipity", wie Tsering immer staunt, wenn uns neue Glücksmomente ereilen. Wichtig ist, dass sie meine Kontaktperson der ersten Stunde ist und mit ihr unsere erste Hilfsaktion entsteht: 2015 kauft sie für mehrere hundert, dann tausende Euro Wellblech und bringt es für uns zu Menschen, die damit Notunterkünfte bauen. Später ist Tsering - auch sie eine Vernetzerin wie ich - der Ausgangspunkt für viele weitere Partner:innen und Hilfsaktionen. Sie verwaltet einen Teil der Schulgelder und ist meine enge Begleiterin und Unterstützerin während der Projektreisen in Kathmandu.

Rinji ist während meiner ersten Trekkingreise 2014 mein 'Sherpa-Guide', mein Begleiter im Annapurnagebiet. Als ein Jahr später sein Haus in seinem Heimatdorf zerstört wird, sammeln wir private Spendengelder für die Wiederherstellung. Seitdem begleitet mich Rinji während vieler Aktionen vor Ort. 2015 bringt er mich zu den Notcamps, in denen Menschen nach dem Erdbeben leben. Bis heute stellt er Kontakte her, organisiert und begleitet mich: Wir bringen vieles gemeinsam auf den Weg. Auch er betreut einige der Schulgeldpatenschaften. "Du hast mir geholfen. Ich helfe dir. Wir sind Freunde", sagte er mir einmal.

Als wir 2016 mit der Vermittlung von Schulgeldpatenschaften beginnen, lerne ich Geshe Sonam kennen, der den Verein hope&challenge maßgeblich prägt. Er versorgt hunderte Menschen täglich mit warmen Mahlzeiten, holt Kinder und Jugendliche von der Straße und gibt ihnen die Chance auf Bildung. In seinem Kinderheim gibt er rund 80 Kindern ein zu Hause. Mehrere Jahre haben wir ihn mit der Miete dazu unterstützt und sind bis heute über rund 18 Patenschaften verbunden.

Dieses Foto, aufgenommen an meinem 45. Geburtstag an meinem Herzensort, steht für die vielen weiteren Begegnungen in nunmehr fast neun Jahren a smile for nepal: An vielen kleinen und großen Projekten sind immer wieder verschiedenste Menschen beteiligt.

Auf dem Dach des Hotel Tibet meiner Freundin Tsering, mit Blick über das Häusermeer Kathmandus und um die vielen Nöte wissend, wird mein Spagat zwischen reich und arm sichtbar. Es bleibt ein Konflikt, für den es für mich eine Balance zu finden gilt.
Im Kontext dieses Fotos die Antwort auf eine schon aufgekommene Frage: Sämtliche Reisekosten finanziere ich seit 2015 aus eigenen Mitteln.

Inspiration.

Die kreative Schaffenskraft der letzten Jahre ist für mich untrennbar verbunden mit der Inspiration durch Menschen, denen ich persönlich und in Büchern oder Zitaten begegne. Auch können es Orte oder jene Botschaften des Alltags sein, von denen ich seit Beginn des Projektes erzähle.
Sie alle begegnen mir, uns, nie zufällig. Sie motivieren, bereichern, trösten, erhellen und ermutigen auf dem eigenen Lebensweg weiterzugehen, in dem Vertrauen und der Erkenntnis: Alles ist Verbunden.


Hier finden sie Erwähnung - um weiter zu inspirieren.





„Aber diese Eigenschaft der großen Kreativen,
im Kern positiv gestimmte Menschen zu sein,
hat nicht einfach damit zu tun, dass ihre Seele ein Sonnenscheinchen ist oder ihr Leben ein
Strandspaziergang, sondern er speist sich aus
einem Glauben, der die Kraft aus heilsamen
Quellen schöpft....
Und wenn ich Spuren hinterlassen möchte,
dann lieber durch Weltverschönerung.“


Frank Berzbach
Die Kunst zu Glauben. Eine Mystik des Alltags










Die Autorin und Mutmacherin Melanie Wolfers inspiriert mich 2023 ganz besonders. Ihr Buch "Nimm der Ohnmacht ihre Macht" gibt mir nach der Rückkehr aus Nepal im April viele Antworten auf meine unbeantworteten Fragen. Und vor allem Zuversicht, dass ein Engagement für eine bessere Welt Sinn macht.

www.Melanie Wolfers.de